Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 2

2.4  Nach der Verschleppung aus dem Zuchthaus Hameln in andere Strafanstalten

2.4.1  Zuchthaus Celle

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Mahnke, Willy

wurde am 28. August 1901 in Alt Jabel im Kreis Ludwigslust geboren. Der Landarbeiter wohnte in Hamburg, Eckernförderstr. 86.
Am 12. Juli 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, musste Willy Mahnke das erste Jahr seiner Strafzeit im Zuchthaus Celle verbringen.
Am 8. August 1944 wurde er mit einem Transport von 100 Gefangenen in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam Willy Mahnke in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Im September erkrankte Willy Mahnke, so dass er vermutlich bald zurück nach Hameln gebracht wurde.
Willy Mahnke gehörte einem 10köpfigen Transport vormaliger Celler Häftlinge an, der am 22. Januar 1945 zum Zuchthaus Celle abging.
Willy Mahnke starb am 6. April 1945 im Zuchthaus Celle, womöglich infolge der im Außenlager Holzen erlittenen Strapazen.
Er wurde auf dem Waldfriedhof Celle bestattet.

Micenus, Antoni

Pole, wurde am 17.5.1919 in Krakau geboren. Der Maurer wohnte in Krakau.
Vermutlich seit 1944 saß Antoni Micenus unter dem Vorwurf des Einbruchdiebstahls in einem Gefängnis im besetzten Polen in Untersuchungshaft, wahrscheinlich in Krakau.
Mit einem Transport von 50 zumeist polnischen Untersuchungshäftlingen aus Strafanstalten im besetzten Polen, die mit Näherrücken der Ostfront geräumt wurden, kam Antoni Micenus am 8. August 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Eine Woche später, am 16. August, ging der gesamte Transport nach Celle ab und traf noch an demselben Tag im Zuchthaus Celle ein.
Antoni Micenus starb am 23. September 1944 im Zuchthaus-Lazarett Celle.

Nordmann, Wilhelm

wurde am 25. Februar 1893 in Icker im Kreis Osnabrück geboren. Der Landwirt wohnte in Icker.
Am 23. März 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, kam Wilhelm Nordmann am 24. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Ende des Jahres, am 20. Dezember 1944, wurde er in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Wilhelm Nordmann starb am 20. Februar 1945 im Zuchthaus-Lazarett Celle.

Pichola, Josef

Pole, wurde am 17. September 1923 in Wies-Wielka-Wola geboren. Der Arbeiter wohnte in Wies-Wielka-Wola.
Er war zuletzt in Helmstedt im Einsatz, vermutlich als Zwangsarbeiter.
Am 8. Oktober 1941 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, kam Josef Pichola aus dem Gefängnis Hannover zur Strafverbüßung in das Zuchthaus Hameln.
Nachdem er den Großteil der Strafe abgesessen hatte, wurde er am 22. April 1944 in das Gefängnis Hannover zurückverlegt.
Später muss er nach Celle gekommen sein, denn Josef Pichola starb am 11. Februar 1945 im Zuchthaus Celle.

Rogge, Karl

wurde am 2. Oktober 1905 in Hannover geboren. Der Arbeiter wohnte in Hannover, Calenbergerstr. 39.
Am 7. Dezember 1942 zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, musste Karl Rogge die ersten Jahre seiner Gefangenschaft im Zuchthaus Celle verbringen.
Am 8. August 1944 wurde er mit einem Transport von 100 Gefangenen in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam Karl Rogge in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange.
Noch im August und auch in den Folgemonaten erkrankte Karl Rogge, so dass er vermutlich Ende 1944 zurück nach Hameln gebracht wurde.
Karl Rogge gehörte einem knapp 20köpfigen Transport vor allem vormaliger Celler Häftlinge an, der am 18. Januar 1945 zum Zuchthaus Celle abging.
Karl Rogge starb am 7. April 1945 im Zuchthaus Celle, vermutlich infolge der erlittenen Strapazen.